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Herstellung und Geschichte

Wie entsteht Hadern-Büttenpapier?

Hier sehen Sie alle notwendigen Schritte zur Büttenpapierproduktion und wie anspruchsvoll diese sein kann.

Hadernschneider
Im Hadernschneider wird das Rohmaterial (verwebte Baumwolle) in kleine Stücke geschnitten.
Hadernschneider

Im Hadernschneider wird das Rohmaterial (verwebte Baumwolle) in kleine Stücke geschnitten.

Der so genannte Holländer
Holländer

Der sogenannte Holländer

Im Holländer werden 28 Kilo Hadern mit 1000 Litern Wasser vermengt.
Holländer

Im Holländer werden 28 Kilo Hadern mit 1000 Litern Wasser vermengt.

Hadern und Wasser werden ca. 40 Stunden gemahlen, bis ein breiartiger Stoff, der sogenannte Papierzeug, entsteht.
Zerkleinerung

Hadern und Wasser werden ca. 40 Stunden gemahlen, bis ein breiartiger Stoff, der sogenannte Papierzeug, entsteht.

Der Papierstoff wird anschließend mit Wasser verdünnt und mit diversen Sieben geschöpft.
Papierstoff

Der Papierstoff wird anschließend mit Wasser verdünnt und mit diversen Sieben geschöpft.

Beim „Gautschen“ wird das nasse Papier auf den Filz gebracht.
Gautschen

Beim „Gautschen“ wird das nasse Papier auf den Filz gebracht.

In der hydraulischen Presse wird der Großteil des Wassers aus den Papierbögen gepresst.
Papierpresse

In der hydraulischen Presse wird der Großteil des Wassers aus den Papierbögen gepresst.

Anschließend werden die nur noch feuchten Bögen zum Trocknen aufgehängt.
Trocknen

Anschließend werden die noch feuchten Bögen zum Trocknen aufgehängt.

Geschichte

Papier mit Vergangenheit

Die handwerkliche Herstellung von handgeschöpftem Büttenpapier hat in Europa eine jahrhundertealte Tradition! So wie damals wird auch heute noch in Österreich echtes handgeschöpftes Hadern-Büttenpapier erzeugt. Waldviertler-Bütten wird aus reinen weißen Baumwollresten, absolut holzfrei, nach alter Überlieferung in unserer seit 1789 bestehenden Papiermühle in Bad Großpertholz, im Waldviertel, hergestellt. Geringe Wellungen und Unregelmäßigkeiten im Papier sowie der Büttenrand sind die Qualitätsgaranten des echten handgeschöpften Büttenpapiers.

Papier war lange Zeit weit davon entfernt Massenartikel zu sein. Eine große Bevölkerungsschicht war des Lesens und Schreibens unkundig, dazu zählen auch die meisten Regierenden des Mittelalters. Damals war das Papier noch kein bekannter Stoff, denn fleißige Mönche schrieben auf Pergament. Im Zuge der aufkommenden Stadtkultur wurde das Papier zum unerlässlichen Gut. Der Buchdruck, die notwendigen Aufzeichnungen der Handelsleute, der sich ständig vergrößernde Verwaltungsapparat der Städte, bewirkten mit fortschreitender Zeit eine erste Hochblüte der Papiermacherei.

Der immer größer werdende Bedarf an Schreibpapier brachte eine kontinuierliche Steigerung der Papierproduktion und somit eine verstärkte Nachfrage nach dem Rohstoff, den Hadern, mit sich. Papier wurde damals nicht aus Holz, sondern fast ausschließlich aus Lumpen erzeugt. Zur Beschaffung dieser Hadern oder Lumpen schwärmten über Jahrhunderte die Lumpensammler aus, die durch jede Stadt zogen und alte Hadern einforderten. In der Barockzeit hatte man für diese Lumpensammler eigene Verordnungen erlassen, die genaue Lumpensammelgebiete festlegten.

Die Territorialfürsten verfolgten mit der Maßnahme die Absicht, die Hadern für ihre eigene Papierproduktion zu sichern. Maria Theresia ließ sogar regelrechte Hadernmagazine anlegen. Leider zeigten auch diese Vorgehensweisen kaum Wirkung, denn der stetig ansteigende Papierbedarf führte dennoch zu anhaltender Rohstoffverknappung.

Der Hadernschmuggel wurde dadurch zum einträglichen Geschäft. Auch die Suche nach anderen Rohstoffen, wie zum Beispiel Hopfenranken, Brennnesseln oder Torfdisteln, brachte keinen Erfolg. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Rohstoff Lumpen durch Holz abgelöst. Aus dem Papierhandwerk erwuchs die Papierindustrie, die hunderte von Tonnen Papier am Tag produzieren konnte. Die „Wurzmühle“ blieb aber bestehen und produziert seit 1789 Büttenpapier in erstklassiger Qualität.

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